Michelstadt, 11. Juni 2025. Second Hand gibt es nicht nur bei Kleidung, Büchern oder Technik, sondern auch bei Feuerwehrschläuchen. Die Feuerwehr Michelstadt unterstützt mit ihren ausgemusterten Schläuchen ein besonderes Projekt: das einzige Gelbbauchunken-Biotop im Odenwaldkreis.
Stadtbrandinspektor Sascha Hammann übergab kürzlich 16 Schläuche an die Abteilung Umwelt, Naturschutz und Landschaftspflege des Odenwaldkreises. Die Schläuche haben zwar nicht mehr die jährliche Prüfung für den Einsatz bei der Feuerwehr bestanden, können nun aber für den Erhalt des Lebensraumes der kleinen Froschlurche sinnvoll weiterverwendet werden.
Seit die Auengebiete als ursprüngliche Lebensräume der Unken selten geworden sind, nutzt die geschützte Art Ersatzgewässer. Dies sind beispielsweise Fahrspuren, die nach Forstarbeiten entstehen, oder Abbauflächen in Steinbrüchen, die zeitweise Wasser führen. Darin wird der Laich abgelegt. Diese Lebensräume werden allerdings durch extrem trockene Phasen stark beeinflusst und müssen künstlich bewässert werden, damit sie weiterhin zur Verfügung stehen. Würden die Fahrspuren austrocknen, würden die Eier bzw. Kaulquappen sterben.
Die ehemaligen Feuerwehrschläuche leisten dabei gute Dienste und transportieren das Wasser vom nahegelegenen See zu den Ersatzgewässern. In den vergangenen Sommern musste die Fahrspuren alle zwei Tage gewässert werden, was zum Teil auch von Freiwilligen des Naturschutzbundes (NABU) Odenwaldkreis übernommen wird.
Die bisher genutzten Feuerwehrschläuche sind mittlerweile in die Jahre gekommen und haben viele Löcher, wodurch auf dem Weg zu den Tümpeln bereits sehr viel Wasser verloren geht. Diese können nun mithilfe der Spende der Feuerwehr Michelstadt ausgetauscht werden.
Foto: Stadtbrandinspektor Sascha Hammann, Jessica Lettmann (Abteilung Umwelt, Naturschutz und Landschaftspflege beim Odenwaldkreis) und Lea Bruder (Abteilung Klimaschutz beim Odenwaldkreis) freuen sich, dass die ausgemusterten Feuerwehrschläuche im Unken-Biotop zum Einsatz kommen (v. re.).